EILMELDUNG: Deutschlands Ex-Bundespräsident Christian Wulff mit 65 Jahren verstorben — Nation trauert um einen umstrittenen Staatsmann

EILMELDUNG: Deutschlands Ex-Bundespräsident Christian Wulff mit 65 Jahren verstorben — Nation trauert um einen umstrittenen Staatsmann
Deutschland trauert heute um den überraschenden Tod von Christian Wulff, dem ehemaligen Bundespräsidenten, der im Alter von 65 Jahren verstorben ist. Die Nachricht wurde heute früh von einem Sprecher der Familie Wulff bestätigt. Demnach sei der frühere Präsident gestern Abend friedlich in seinem Haus in Hannover im Kreis seiner engsten Angehörigen eingeschlafen.
Die offizielle Todesursache wurde noch nicht bekannt gegeben, doch Personen aus dem näheren Umfeld berichten, dass Wulff bereits seit über einem Jahr stillschweigend an einer schweren Krankheit gelitten habe.
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EIN AUFSTIEG VOLLER HOFFNUNG
Geboren 1959 in Osnabrück, stieg Wulff aus einfachen Verhältnissen zu einem der vielversprechendsten jungen Politiker Deutschlands in den 2000er Jahren auf. Als Jurist begann er früh seine Karriere in der CDU und wurde 2003 Ministerpräsident von Niedersachsen.
Mit seiner sachlichen Art, schwierige wirtschaftliche Reformen umzusetzen, und seinem modernen Politikstil gewann er auch über Parteigrenzen hinweg Respekt. 2010 wurde er mit nur 51 Jahren zum jüngsten Bundespräsidenten Deutschlands gewählt — für viele ein Symbol des Generationswechsels in der deutschen Politik.
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SKANDAL UND RÜCKTRITT
Doch seine Amtszeit als Präsident wurde von einem Skandal überschattet. Vorwürfe über private Vergünstigungen und einen umstrittenen Kredit führten zu einer beispiellosen Medienkampagne und einer aufgeheizten öffentlichen Debatte. Im Februar 2012 trat Wulff schließlich zurück und erklärte damals: „Deutschland braucht einen Präsidenten, der sich uneingeschränkt dem Vertrauen der Bürger widmen kann.“
Obwohl er später in einem viel beachteten Prozess freigesprochen wurde, haftete der Skandal lange an seinem politischen Erbe und führte zu intensiven Diskussionen über Transparenz und Moral im Amt.
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EIN LEISES COMEBACK
Nach seinem Rücktritt zog sich Wulff zunächst aus der Öffentlichkeit zurück, bemühte sich aber um seine persönliche Rehabilitation. Er engagierte sich für Themen, die ihm besonders am Herzen lagen, wie den interreligiösen Dialog und die Integration von Migranten. In den Folgejahren wurde er ein gefragter Redner zu Fragen der Toleranz und des gesellschaftlichen Zusammenhalts, oft auch bei Konferenzen in Europa und dem Nahen Osten.
Viele Deutsche sahen in ihm später eine tragische, aber aufrichtige Figur — einen Politiker, der für Fehltritte einen hohen Preis zahlte, aber nie seine demokratischen Überzeugungen aufgab.
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REAKTIONEN AUS DEM IN- UND AUSLAND
Die Nachricht von Wulffs Tod verbreitete sich am Morgen rasend schnell und löste über Parteigrenzen hinweg große Anteilnahme aus. Bundeskanzler Olaf Scholz würdigte Wulff in einer Erklärung als „einen Mann, dessen Einsatz für Dialog und friedliches Zusammenleben selbst in persönlichen Krisenzeiten ungebrochen war.“
Auch Ex-Kanzlerin Angela Merkel, die Wulffs Wahl zum Bundespräsidenten damals unterstützt hatte, erklärte in einer kurzen Mitteilung: „Christian Wulff hat unserem Land mit Aufrichtigkeit und Mut gedient. Er hat Prüfungen überstanden, an denen andere zerbrochen wären, und dennoch nie aufgehört, für Toleranz einzutreten.“
Führende Vertreter der muslimischen und jüdischen Gemeinden, für die sich Wulff immer wieder öffentlich stark gemacht hatte, zeigten sich ebenfalls tief betroffen.